Nach 11:33 und Monaten gezielter Vorbereitung war er da! Herzlichen Glückwunsch von allen Tristars! Hier gibt es das ganze Programm zu diesem emotionalen Highlight: Video, Bilder, Reaktionen, eigener Bericht.
"Meine 1. Langdistanz am 01.07.2018 in Roth, der Hauptstadt des Triathlon.
3800 m Schwimmen, 180 Km Radfahren, 42,2 Km Laufen, das sind die Distanzen die man nacheinander in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren hat.
Für diese Distanz muss man sich monatelang vorbereiten und auch schon zu Beginn der Vorbereitung braucht man gehörig Körner im Körper.
Seit Oktober 2017 bin ich bis Ende Juni 2018 ca. 2800 km gejoggt, war nach Möglichkeit 2 mal die Woche beim Schwimmtraining und saß regelmäßig auf dem Rad.
Richtig bewusst wurde mir der Termin zu Silvester/Neujahr, ab da hatte man was zum greifen, dieses Jahr geht es los. Bei der Vorbereitung die gefüllt an jedem Tag stattfindet muss man viele Kompromisse eingehen, irgendwas ist immer was einem vom trainieren abhalten will. Man muss in gewisser weiße Egoistisch sein.
Mit 3500 anderen positiv Verrückten stand ich am 01.07. am Main Donau Kanal zum Schwimmstart bereit, Ab 06:30 ging es innerhalb von 5 Minuten für jeweils 200 Athleten mit Schwimmen los. Ich startete um 07:45. Beim betreten des Wassers wurde mir sehr sentimental bewusst das es jetzt endlich losgeht. Ich fühlte ich sehr gut hatte keinerlei Einschränkungen durch Krankheiten oder Verletzungen gehabt. Das Schwimmen lief sehr gut nach 1:10 betrat ich wieder festen Boden unter den Füssen, ich lag im Plan. Mittlerweile wurde es spürbar wärmer, was beim Radfahren nicht weiter schlimm ist, jedoch muss man ständig Flüssigkeit zu sich nehmen. 2 Runden a 90 km sind zu absolvieren, mein Plan war 30 Km/h zu erreichen und diese 6 Stunden lang zu fahren. Die Radstrecke ist sehr hügelig hat insgesamt knapp 1300 Höhenmeter und davon 2 Wunderschöne Anstiege. Den Solarer Berg als Stimmungsnest vergleichbar mit Alp d´hues und den Gredinger Berg mit 10% Steigung auf gut 2000 m Länge der einem alles abverlangt. Die 180 km spürt man im Rücken im Genick und den Beinen, jedoch kommt ein aufgeben überhaupt nicht in Frage, warum auch ? Steht doch noch ein wunderschöner Marathonlauf an. In der Wechselzone 2 war der Körper von der langen Radeinheit erstmal steif, Ich brauchte einige Meter beim laufen um wieder ein Gefühl in die Beine zu bekommen. Die ersten 4 Km liefen sehr gut ich musste mein Tempo drosseln, nach 50 min hatte ich schon 10 km absolviert und fühlte mich gut und wusste das es noch ein langer anstrengender Lauf werden würde. Den Halbmarathon hatte ich nach fast 2 Stunden erreicht. Nun fingen die Oberschenkel an zu schmerzen im hinteren Bereich. Ich hatte mich entschlossen ab jetzt jede Verpflegungstelle gehend zu absolvieren um mich besser Versorgen zu können. Beim Laufen wurde ich von einer Triathletin (Katja v.d. Burg) angesprochen die auf meinem Laufshirt erkannte wo ich herkomme. Ihr ging es nicht so gut, wir wechselten beim Laufen ein paar Worte und trieben uns gegenseitig an auf den letzten gut 15 Km. Es wartete vom Stadtzentrum Roth aus noch der Anstieg hinauf nach Büchenbach. Viele Athleten gehen diesen nicht enden wollenden Anstieg. Meine Devise war weiter laufen und nur an den Getränkestellen zu gehen. Von dort oben sind es nur noch 6 km bis ins Ziel. Ich spürte jetzt es reicht, meine Kraft reicht bis ins Ziel, ich habe erreicht wovon ich nicht gewagt habe zu träumen aber innerlich wusste ich, ich kann es erreichen. Im Zielbereich setzte ich mich in eine Ecke und ließ meinen Tränen freien Lauf.
Zum Schluß hatte ich 11 Stunden und 33 Minuten auf der Uhr stehen, war erschöpft und doch voller Adrenalin."